Friedensarbeit – Konflikte lösen

Konflikte kommen an unseren Schulen immer wieder vor. Das ist normal, weil sich unterschiedliche Bedürfnisse aneinander reiben. Oft passieren auch Verletzungen.

Einige Punkte, die ich als Schulsozialpädagoge für die Konfliktarbeit wichtig finde:

  • Präventionsarbeit. Damit Konflikte gewaltfrei bearbeitet werden, bevor sie eskalieren.
  • Wenn Verletzungen passiert sind, erst mal Verletzte umsorgen, Schutz und Heilung organisieren.
  • Weitere Gewalt stoppen, durch einen Schutzwall gegen Angriffe. Hierbei ist wichtig: Angriff und Verteidigung ist NICHT dasselbe. Vergeltungsschläge sind NICHT Verteidigung, sondern eben Vergeltungsschläge. Diese führen meist tiefer in Gewaltspiralen. Verteidigung zielt NICHT auf die Verletzung/Tötung des Gegners, sondern gibt der Gewalt Einhalt.
  • Dann mit den Beteiligten dazu arbeiten, dass sie neue Friedensverträge schließen, damit die Zukunft besser wird.
  • „Strafen“ führen nicht zu mehr Frieden. Es gibt wesentliche, qualitative Unterschiede zwischen sinnvollen pädagogischen Maßnahmen und „Strafen“. Natürlich braucht es ein klares Stopp! gegen Gewalt. Jedoch führt die Logik von „Überwachen und Strafen“(siehe das gleichnamige Buch von Michel Foucault) nicht dazu, dass friedliches Zusammenleben gefördert wird. Überwachen und Strafen führt zu mehr Kriminalisierung, zu einem Polizeistaat, zu Repression und Unterdrückung.
  • Es braucht klare Richtlinien gegen Mobbing und Diskriminierung. Dazu müssen wir gemeinsam viel Reflexionsarbeit machen, da viele Diskriminierungsformen (Adultismus, Sexismus, Rassismus, Klassismus…) in unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisiert und normalisiert sind.
  • Wenn punktuell Gewalt eskaliert, gilt es immer zu schauen, ob dahinter größere Gewaltsysteme stecken, eben Diskriminierungs- und Mobbingsysteme. Oft sehen wir nur die oberflächliche Eskalation, klammern dabei aber aus, was es im Hintergrund für negative Machtgeflechte gibt. Oft sind das eben Mobbing- und Diskriminierungssysteme.

Das gilt für Konflikte an der Schule. Es gilt meiner Ansicht nach ebenso für große geopolitische Konflikte. Ich finde es wichtig, dass wir mit unseren Kindern und Jugendlichen Friedensarbeit machen und dabei den Grundsatz hochhalten, dass es in unserer aller Verantwortung liegt, uns für Frieden stark zu machen und mit Zivilcourage gegen weitere Gewalt-Eskalationen einzustehen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, unseren Mutterplaneten Erde zu heilen. Dazu brauchen wir Frieden und Kooperation und können uns Hass, Krieg und weitere Eskalationen überhaupt nicht mehr leisten.

Gegenwärtig sprechen Kinder auch in der Grundschule darüber, dass es schon wieder mehr Krieg gibt, jetzt weiter eskalierend in Palästina:Israel. Ich nehme ihre Ängste und Sorgen dann ernst und spreche mit ihnen über die Notwendigkeit, weltweit Frieden zu schaffen. Das müssen wir als Zivilgesellschaft aktiv tun. Offensichtlich unterstützen unsere Regierungen oft Gewaltspiralen, die Waffenindustrie boomt und immer mehr Menschen werden in den Sog der Gewalt gezogen.

Danke auch euch dafür, dass ihr euch zivilcouragiert für Frieden einsetzt!

Als Schulsozialpädagoge biete ich unter anderem vertrauliche Elternberatung. Sie können mich hierzu gerne via E-Mail oder Diensttelefon kontaktieren. 

Mit freundlichen Grüßen

Ivo Passler
Schulsozialpädagoge SSP Meran Obermais
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!dtirol.it
+39 331 3153103

Im Anhang findet ihr nochmal unsere Leitfäden für Schulsozialarbeit.


Hier noch einige Links zu Friedenspetitionen bezüglich der momentanen Situation in Palästina:Israel. Es gilt konkret, einen Genozid zu stoppen und wir können morgen nicht glaubwürdig so tun, als hätten wir davon nichts gewusst.

Petition1

Petition2